Morillon “Turmalin” 2018
„Ein sehr junger Wein mit einer wunderbaren Säure- und Tanninstruktur. In der Nase finden sich feine Aromen nach Akazie, Kamille, reifen gelbfruchtigen Aromen wie Birne, Apfel, Quitte aber auch ein Hauch frische Minze und Fenchel-Noten wieder. Es gibt auch natürliche Noten der Holzlagerung wie Biskuit oder Brioche. Eine gewisse Sexiness kann man dem Wein nicht abstreiten. Druckvoll und mächtig, dem man eine rubenshafte Statur attestieren kann mit enorm viel Länge und eine ungeheure Saftigkeit.“
Maître Sommelier Gerhard Retter
Lagerfähigkeit: 20 Jahre +
Alk.: 13,5 % Vol.
Ried Kreuzberg
Morillon "Turmalin" 2018
Ried Kreuzberg, Südsteiermark DAC
Turmanlinhaltiges metamorphes Verwitterungsgestein
Morillon/Chardonnay
Später Austrieb, sehr warmes Frühjahr mit früher Blüte. Trockener Sommer. Früheste Lese überhaupt, zu Beginn des Herbst relativ ergiebige Niederschläge.
100 Prozent Handlese
Nach der Spontangärung 27 Monate auf der Feinhefe
Ausbau im Holzfass
Alk. 13,5 % Vol.
1,1 g/l RZ trocken
5,0 g/l tbS
Der Morillon 2018 ist durch seine Eleganz und Finesse ein unglaublich vielschichtiger Wegweiser durch die Welt der Genüsse. Er bringt die Zwischentöne von Zubereitungsarten zur Geltung und passt zu Fleisch und zu Fisch, zu vegetarischen und zu orientalischen Gerichten.
Im großen Burgunderglas, 4-6 Stunden vorab öffnen
Sehr gute Trinkreife: 2022
Optimale Trinkreife: 2023 – 2033 und länger
Maître Sommelier Gerhard Retter beschreibt diesen Wein
Der Morillon hat eine schöne Farbtiefe, er ist fast goldgelb und zeigt kräftige Weintränen oder „Kirchenfenster“, wie man zu den Schlieren im Glas sagt. Er ist sehr eindeutig und sauber und in der Intensität relativ aromatisch, aber kräftig und trocken. Ein klares medium plus. In der Ausprägung erkennt man Primäramromen, aber auch erste Sekundäraromen. Zum Beispiel eine deutliche Holzprägung. Der Gesamteindruck in der Qualität ist: Jung, aber sehr gut bis hervorragend.
Es ist ein sehr junger Wein mit einer sehr guten Säure, medium plus, ebenso bei der Tanninstruktur. Man hat also ein bisschen „was zum beißen“. Es ist ein kräftiger Wein mit einem relativ hohem Alkoholgehalt, einem vollen, kräftigen Körper und einer kräftig-vollen Geschmacksintensität samt kräftigen komplexen Abgang. Auch im Geschmack die Prägung ist primär fruchtrar aber man spürt auch schon eine erste Reife durch die Hefe und die Holznoten in der Prägung.
In der Nase finden sich: Akazie, Kamille, reifer gelber Apfel, saftige Birne, reife Quitte, Zitrusnoten, etwas Mango, Melone, Ananas und ein Hauch frischer Minze. Der Wein hat weniger Feuerstein-Noten wie der Sauvignon, eher die Assoziation an diese kühlen, nassen Bach-Kieselsteine. Außerdem gibt es natürlich Noten, die von der Holz Lagerung herrühren. Fast wie Biskuit, geröstetes Toastbrot oder Brioche-Noten, wie Sauerteig-Aromen. In der Nase ist auch ein zarter Hauch von Vanille, ganz fein und dezent, wie ein leichter Kuss. Auf der anderen Seite finden sich aber auch Nelke, Muskatnuss, Toast und Zedernholz, diese ganze Rauch-Aromatik, die vom Toasting des Weines in Holzfässern herrührt.
Eine gewisse Sexiness kann man dem Wein nicht absprechen, weil er eine feine Würze hat, die fast an kandierten Ingwer erinnert. Und er ist trotzdem druckvoll und mächtig. Ein Wein, dem man eine rubenshafte Statur attestieren kann, also ein bisschen ausladend, mit Rundungen, der was auf den Rippen hat. Dazu kommt enorm viel Länge und eine ungeheure Saftigkeit.
Mein Trink-Tipp:
Weitere Flaschenreife ist für diesen Wein aus dem Jahrgang 2018 wirklich sehr zu empfehlen, ansonsten muss man ihn zwei bis drei Stunden dekantieren. Als Glasform würde ich auch hier zu einem Burgunderglas raten. Es ist ein sehr guter Wein, mit etwas viel Alkohol und kräftigen Holzaromen. Sexy eben!